Anträge zum UB-Parteitag

Thema: Resolution: Fusion Deutsche Bank und Commerzbank

Antragsteller: AG 60 plus Kreis Offenbach

Die SPD Kreis Offenbach lehnt eine Fusion der Deutschen Bank und Commerzbank ab. Während ein Erfolg einer solchen Fusion zweifelhaft ist, ist ein Zusammengehen beider Institute mit hohen Arbeitsplatzverlusten verbunden. Ver.di rechnet mit einem Arbeitsplatzabbau von 30.000 Vollzeitstellen. Aufgrund des hohen Teilzeitanteils wird die Anzahl der Menschen, die ihren Arbeitsplatz verlieren weitaus höher sein.

Begründung:

Als Begründung für das Engagement führender SPD-Politiker (neben Herrn Scholz spricht sich Presseberichten zufolge auch der SPD-Wirtschaftsrat für eine Fusion beider Institute aus) ein Zusammenschluss beider Institute sei erforderlich, um die exportorientierte deutsche Wirtschaft mit Bankdienstleistungen zu versorgen. Im Falle von Unternehmensfusionen sind aber 1 + 1 häufig nicht 2.

Als Beleg hierfür kann die Commerzbank selber dienen. Im Jahr 2018 betrug die Bilanzsumme noch 36% der Bilanzsummen von Commerz- und Dresdner Bank und etwas mehr als 50% der Bilanzsumme der Commerzbank im Jahr vor der Fusion 2009. Ähnliches ist im Falle eines Zusammengehens von Deutscher und Commerzbank zu erwarten. Kunden werden abwandern, Kreditportfolien müssen bereinigt werden um wieder KWG-verträglich zu sein und Risikoaktiva müssen aufgrund der Eigenkapitalschwäche beider Institute generell abgebaut werden.
Da durch die ständigen Re¬strukturierungen – vor allem bei der Commerzbank – das Durchschnittsalter der Belegschaften tendenziell sinkt, wird ein sozialverträglicher Personalabbau immer schwieriger.

Es hätte vor diesem Hintergrund viel dafür gesprochen, die Vorstände ihre „Hausaufgaben“ machen zu lassen und den m.E. zu erwartenden Misserfolg zu verantworten. Scholz und Co. haben nicht nur den Belegschaften sondern auch der Partei mit diesem „vorpreschen“ erheblich geschadet.