Anträge zum UB-Parteitag

Kinderarmut im Kreis Offenbach überwinden

Der SPD-Unterbezirksparteitag Kreis Offenbach möge beschließen:
Der SPD-Unterbezirksvorstand des Kreises Offenbach wird gebeten, eine Konferenz zum Thema „Kinderarmut im Kreis Offenbach“ (Arbeitstitel) für den Herbst 2012 vorzubereiten und durchzuführen. In die Vorbereitung und Durchführung der Konferenz sollten Sozialverbände, Gewerkschaften und einschlägige Institutionen einbezogen werden ebenso wie Vertreter/innen der Wissenschaft. Die Konferenz sollte im Kern einen dokumentierenden Werkstattcharakter haben, dessen Ergebnisse über einen Zeitraum von ca. ½ Jahr weiter öffentlich diskutiert und präzisiert werden können. In einer Nachfolgekonferenz im Sommer 2013 sollen die Ergebnisse und Empfehlungen der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Begründung:
Kinderarmut im Kreis Offenbach ist nicht nur emotional ein bedrückendes Thema. Sie prägt die Lebens- und Teilhabechancen der zukünftigen Generation maßgeblich. Einige Viertel von Städten im Kreis Offenbach sind nach wie vor betroffen von Einkommensarmut und Jugendarbeitslosigkeit. Armut kann man nicht durch ständige Alimentierung beseitigen, nicht einmal dauerhaft lindern. Eine gute und finanzierbare Infrastruktur von Kitas über Schulen bis zu Kultur- und Sportangeboten muss für alle erreichbar und bezahlbar sein. Die Kommunen haben für die besten Teilhabechancen aller ihrer Bürgerinnen und Bürger, beginnend bei den Kleinsten, zu sorgen. Viele Institutionen bemühen sich oft nebeneinander die Not zu lindern, Chancen zu eröffnen. Doch die Kürzungen bei den Streetworkern, bei Jugendeinrichtungen, die Beendigung von sozialen Projekten ohne gleichwertigen Ersatz, die fehlenden Kita-Plätze sind nur einige Beispiele für kurzsichtiges Handeln. Stattdessen werden überdimensionierte Straßen, Brücken und Parkhäuser gebaut. Die Kinder- und Familienfreundlichkeit einer Kommune muss sich daran messen lassen, was das Gemeinwesen für das Wohl der
Schwächsten leistet. Die SPD will (Kinder-)Armut an den Wurzeln packen, damit junge Menschen auf eigenen Füßen und selbstbestimmt ihr Leben gestalten können. Dazu wollen wir gesellschaftliche Kräfte bündeln. Mehr Geld in die Hände der Ärmsten, wie von den Linken gefordert, reicht allein nicht aus, denn es kommt oft nicht wirklich bei den Kindern an, wie zahlreiche Studien zeigen. Gerade im kommunalen Verantwortungsbereich gibt es viele Akteure und Handlungsmöglichkeiten, um Kinder aus der unverschuldeten Armut zu befreien und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen.