Anträge zum UB-Parteitag

Inklusive Bildung für alle

Antragsteller: Jusos Kreis Offenbach

Die SPD-Landespartei bekennt sich in ihrer Verantwortung für die Gestaltung des hessischen Schulsystems zu Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention und arbeitet einen 7-Jahresplan zur strukturellen Verwirklichung einer inklusiven Schule im Sinne einer Schule für alle aus. Es geht darum, dass Kinder ihrer individuellen Entwicklung entsprechend und gleichzeitig in ihrer Vielfalt voneinander lernen. Dies ist der Grundstein für die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft.

Hierzu werden folgende Maßnahmen ergriffen:

1. Die SPD-Landespartei setzt sich zum Ziel das derzeit segregierende Schulsystem zu einem inklusiven System zu transformieren. Hierzu werden alle (separierende) Schulformen (Haupt- und Realschule, Gymnasium und alle Förderschulformen) zu Schulen in der alle Kinder wohnortnah und nicht nach ihren Fähigkeiten selektiert lernen können

2. Der Weg zu diesem Ziel ist in einem Aktionsplan festzuhalten und in den nächsten drei Jahren von der Landespartei gemeinsam mit Vertreter*innen aus Wissenschaft und Forschung zu erarbeiten. Dieser enthält folgende Dimensionen
a. Umstrukturierung des Lehramtsstudium zu einem inklusiven Lehramt
b. Verpflichtendes Fort- und Weiterbildungskonzept für alle Lehrkräfte
c. Begleitung des Veränderungsprozesses für alle Schulen
d. Neukonzeption des Bewertungssystems und der Schulabschlüsse, um dem Gedanken von Inklusion also der Bewertung individueller und nicht vergleichender Lernerfolge gerecht zu werden.
e. Neukonzeption der pädagogischen Arbeit basierend auf den neuesten Lerntheoretischen Erkenntnissen sowie den Theorien und Erfahrungen inklusiver Didaktik aus dem In- und Ausland

3. Nach Erstellung des Aktionsplans gibt es eine Transformationsfrist von sieben Jahren. Danach werden alle Neueinschulungen in das inklusive System im Sinne einer wohnortnahen Schule für alle stattfinden

Begründung:

Inklusive Bildung ist Menschenrecht und gleichzeitig ist Deutschland noch sehr weit von der Verwirklichung dieses Rechts entfernt. Auch wenn es manchmal so aussieht, hat bis jetzt noch keine echte Umstrukturierung des selektierenden Schulsystems mit seinen 3 verschiedenen „Regelschulformen“ und 9 verschiedenen Förderschulformen stattgefunden. Hierzu ist es notwendig einen konsistenten Plan zu erstellen, der nicht nur die Transformation zu einem inklusiven Schulsystem, sondern auch ein innovatives Lernen basieren auf den neusten Lerntheoretischen Erkenntnissen zum Ziel hat. In einer Schulform für alle, lernen alle Kinder ihrem individuellen Entwicklungsniveau entsprechend und gleichzeitig in Kooperation miteinander. Dies führt zu einem gesteigerten individuellen Lernerfolg für alle Kinder sowie zu mehr Solidarität und Kooperation in der Gesellschaft. Die Entwicklung einer inklusiven Schule ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, welcher wir uns als sozialdemokratische Partei auf allen Ebenen also auch auf der des Unterbezirks annehmen müssen und welche wir strukturell bearbeiten müssen.