Pressemeldungen der SPD im Kreis Offenbach

Weniger, älter, bunter – Franz Müntefering zum demografischen Wandel

muentefering2012

Auf Einladung von Uta Zapf (MdB) präsentierte Franz Müntefering vor rund 100 Zuschauerinnen und Zuschauern im Kreishaus Ergebnisse der Arbeitsgruppe demografischer Wandel der SPD Bundestagsfraktion.

Wir werden weniger
Seit Jahren gehen in Westeuropa, insbesondere in Deutschland die Geburtenzahlen zurück. Die Konsequenz sei: „Nicht jammern über Kinder, die wir nicht haben, sondern uns um die Kinder kümmern, die wir haben.“ Familienplanung setzt Planungssicherheit voraus, dazu gehört eine qualitativ gute und quantitativ ausreichende Kinderbetreuung. Zur Planungssicherheit gehören auch gesicherte Arbeitsverhältnisse junger Menschen.

Wir werden älter
Das Verhältnis von jung zu alt verschiebt sich. Dies wirkt sich nicht nur auf die sozialen Sicherungssysteme aus, ein Arbeitskräfte- und Spezialistenmangel wird sich über die Jahre verschärfen. Die zusätzlich gewonnene Lebensstrecke sei Fortschritt und Verpflichtung zugleich-„Demokratie ist kein Schaukelstuhl“, so Müntefering. Jeder trägt Verantwortung und muss sich im Rahmen seiner Möglichkeiten in die Gesellschaft einbringen.

Wir werden bunter
Nicht nur die Zahl der Migrantinnen und Migranten unter den älteren Menschen steigt, auch die Familienentwürfe haben sich geändert. Die Familie bleibt zwar die zentrale gesellschaftliche Organisation, wird jedoch kleiner und mobiler.

Ais diesen Voraussetzungen ergeben sich laut Müntefering die folgenden Handlungsfelder:

  • „Das Startkapital verbessern“. Wir brauchen Chancengleichheit für unsere Kinder, eine flächendeckende frühkindliche Bildung. Das so genannte Betreuungsgeld (Herdprämie) ist kontraproduktiv und reaktionär.
  • Prekären Arbeitsverhältnissen entgegenwirken.
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern.
  • Chancengleich für Frauen im Beruf
  • Vorhandene Potentiale nutzen. 60.000 Schulabgänger jährlich ohne Anschluss sind ein Armutszeugnis.
  • Eine längere Lebensarbeitszeit hält Müntefering weiterhin für unabdingbar.
  • Der Einsamkeit im Alter entgegenwirken. „Menschen brauchen Menschen“.
  • Altersgerechte Wohnungen schaffen
  • Eine Abschiedskultur installieren, Hospizdienste, Beratung
  • Finanzielle und strukturelle Stärkung der Kommunen, erforderliche Maßnahmen müssen unter den konkreten Bedingungen vor Ort entschieden werden.
  • Wertschätzung und angemessene Bezahlung für Erziehungs- und Pflegeberufe: „Wir haben in Deutschland sittenwidrig niedrige und sittenwidrig hohe Löhne.“